Lithium aus Südamerika, wo Unmengen an Wasser gebraucht werden, die der Landwirtschaft fehlen. Dazu Umweltverschmutzung ohne Ende. Kobalt, handgepflückt von afrikanischen Kindern unter übelsten Bedingungen. Dazu seltene Erden, die auch nicht auf Bäumen wachsen und das alles nur für die Batterie. Dazu der "normale" Produktionsprozeß des Fahrzeugs. Sicherstellen, dass alles an Energie zur Produktion und zum Laden aus regenerativen Quellen kommt, kann man auch nicht und somit ist das Argument tot und auch nur eine Ausrede für geheucheltes Umweltbewusstsein.
Na ja, sagen wir mal so... Der größte Lithium-Lieferant ist Australien, wo das Material im Bergbau gewonnen wird. Der allergrößte Teil des verwendeten Kobalts wird industriell (Tag/Berg-Bau) abgebaut. Die immer gern hergenommen Kinder - welche als Synonym für private Familienbetriebe stehen - machen nur einen sehr kleinen Teil der Kobaltförderung aus. (Damit läßt sich aber sehr gut Stimmung machen.)
Und die "seltenen Erden", sind gar nicht so selten - die Bezeichnung stammt aus der Zeit der Entdeckung der Metalle - diese Metalle kommen teilweise häufiger vor als Blei oder Kupfer. Selbst das "seltenste" Metall der seltenen Erden (Thulium) kommt häufiger vor als Gold oder Platin.
Lithium und Kobalt werden übrigens schon seit mehreren Jahrzehnten in Menge gewonnen, weit vor dem Elektroauto, hat sich früher kaum einer für interessiert...
Und was den Ladestrom angeht, natürlich ist das ein "Strommix", der bei mir aus der Steckdose kommt, Nachts ist es bei mir evtl. sogar reiner Kohlestrom, aber mein Anteil am Strommix wird aus erneuerbaren Energien eingespeist.
Das mit der Kinderarbeit ist natürlich schlimm, aber das Problem ist wesentlich umfangreicher als das man es durch den Verzicht auf Elektroautos abschaffen könnte. Man müsste daraufhin arbeiten, das die Kinder nicht mehr arbeiten gehen müssten! (Und durch den "geringeren" Kobaltabbau würden auch keine Elektroautos weniger gebaut werden ...)
Und das unsere alten Autos exportiert werden und dort weiter Ihren Dienst tun, finde ich auch nicht soooo tragisch, dadurch werden dann vermutlich die ganz alten Dreckschleudern in diesen Ländern ersetzt. Übrigens gibt es selbst in Ägypten staatliche Anreize für Elektroautos. Deutschland ist halt nicht das einzige Land, in dem die Elektroautos langsam den Markt erobern und schon gar nicht der Vorreiter.
Die Entscheidung für ein Elektroauto basierte bei mir schon auf Umweltschutzgedanken, das mir das Autofahren seit Jahren mal wieder richtig Spaß damit macht, hat sich erst hinterher herausgestellt. (Und auch, weil ich ihn vom Dach laden kann...)
Und ich nehme ihn auch mit Begeisterung für unsere kleinen Urlaubsfahrten (Neuss -> Nordsee). Mein Arbeitsweg sind - einfache Strecke - 55 Km (1-2 Mal pro Woche), hauptsächlich Autobahn und es ist mein einziges Auto.
Gekauft hätten wir uns den Wagen aller Wahrscheinlichkeit nach auch ohne BAFA-Prämie, wir haben uns ja auch einen Speicher für unsere Photovoltaikanlage gekauft, obwohl es sich nach gängiger Meinung nach, nicht rechnet.
Das E-Auto ist - meiner Meinung nach - nicht die Lösung für den Klimawandel, aber es ist ein Anfang. Mal sehen, was dem noch so folgt.