Konstant 400 Watt Verlustleistung im Bordlader finde ich extrem hoch. Hast Du irgendwo konkrete Hinweise darauf gefunden ? Das wären 4,8 kWh über 12 Stunden oder fast 10 kWh in 24 Stunden. Damit würde das Teil extrem heiß werden und es wäre vermutlich auch an einem kühlen Morgen im Winter kuschelig warm im Auto. Dazu würden sich noch die Kabelverluste, die Ladeverluste im Akku und der restlichen beim Laden aktiven Fahrzeugelektronik addieren. Damit würden deutlich mehr als 20% der Leistung nicht im Akku ankommen. Leistungselektronik ist heute bereits deutlich sparsamer. Ich würde eher von einer statischen Verlustleistung des Bordladers im Bereich von einigen Watt ausgehen. Bei aktiver Ladung addiert sich eine von der geladenen Leistung abhängige dynamische Verlustleistung, aber auch die sollte niedriger als 10% sein.
Typischerweise ist die Verlustleistung zum größten Teil von der aktuell umzusetzenden Leistung abhängig. Diese steigt mit zunehmender Leistungsaufnahme überproportional stark an. Bei langsamerer Ladung wird der Anteil der dynamischen Verlustleistung an der Gesamtleistung daher in der Regel deutlich niedriger ausfallen.
Wie es sich in der Praxis verhält, müsste man genauer analysieren. Bis zur Lieferung meines MX-30 dauert es leider noch ein paar Wochen.
Bei aktiver Akku-Temperierung im MX-30 kann sich der Leistungsbedarf beim Laden natürlich bei sehr warmem / kaltem Wetter entsprechend erhöhen.
Auch die Kabelverluste zwischen Hausanschluss und Wallbox / Steckdose nehmen mit zunehmender Leistung überproportional zu und sind nicht zu vernachlässigen (sowohl bei den Strom-Kosten als auch bei der Erwärmung). Beispiel für 10m Kupferleitung:
Kabelverlust bei 2300 W: ca. 14 Watt (0,6%) bei 2,5 mm^2, ca. 23 Watt (1%) bei 1,5 mm^2
Kabelverlust bei 3600 W: ca. 34 Watt (1%) bei 2,5 mm^2, ca. 56 Watt (1,6%) bei 1,5 mm^2
Ich werde meine Wallbox mit 6 mm^2 (mehr lässt die Wallbox leider nicht zu) anschließen lassen. Der Kabelverlust bei 10m / 3600 Watt sind dann nur noch ca. 14 Watt (0,4% und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zu 2,5 mm^2). Der Mehrpreis für das Kabel amortisiert sich damit über die Zeit. Zusätzliche werde ich mir eine 32A 3-Phasen CEE Steckdose mit 10 mm^2 legen lassen.
Alte 16A Haushaltssteckdosen wurden häufig mit 1,5 mm^2 verkabelt. Heute sind hier 2,5 mm^2 üblich. Beides würde ich nicht für den Dauerbetrieb mit einer 16A Wallbox benutzen wollen. Unter 4 mm^2 bei einer 3-Phasen 11kW Wallbox wird vermutlich kein Elektriker installieren. Leider bieten die meisten Elektriker auch nur dieses Minimum an. Wer 6 mm^2 anstelle von 4 mm^2 haben möchte, der muss dies explizit beauftragen.