Ich bin zwar kein Insider, aber nach dem was ich in den vergangenen Jahren gelesen habe und mir zusammenreime, denke ich, dass die sehr unterschiedlichen Wartezeiten nicht direkt etwas mit Mazda zu tun haben. Man muss sich nur klar werden, dass man es beim Autobauer Mazda und dem Mazda-Vertragshändler mit zwei separaten Unternehmen zu tun hat. Das hat für beide Seiten Vorteile. Mazda muss kein eigenes Vertriebsnetz unterhalten und bekommt vom Händler eine vertraglich zugesicherte Menge Neuwagen abgekauft. Der Händler wiederum kann exklusiv die Neuwagen verkaufen und hat mit seiner zertifizierten Werkstatt über Jahre noch weitere Einnahmen.
Bestelle ich nun bei einem Vertragshändler eine Ausstattung, die er bei seiner vertraglich zugesicherten Kontingentbestellung nicht dabei hat, muss er sie in Japan nachbestellen (= lange Wartezeit). Bin ich zufälligerweise zu einem anderen Händler mit meiner gleichen Ausstattungsbestellung gegangen, der diese Variante in seinem Vorbestellungspool hat, gibt es zwei Varianten. Glaubt der Händler, dass er nur schwer seine MX-30 los wird (oder weil er dich ganz toll findet), gibt er dir einen aus seinem Pool (= kurze Wartezeit). Denkt er, dass er viele MX-30 verkaufen kann, bestellt er einen für dich in Japan (=lange Wartezeit) und hebt sein Pool-Fahrzeug für einen neuen Kunden auf (Denn er hat deinen Vertrag sowieso schon in der Tasche und kann noch ein weiteres Auto verkaufen). Verschärft wird diese Situation noch durch die staatlichen Vergünstigungen bis zum Jahresende. Ich denke, dass einige Händler darauf spekulieren, dass genug Kurzentschlossene noch kurz vor Jahresende ein zugelassenes EV haben wollen und dann wäre es doch voll cool, wenn er noch eins oder mehrere auf dem Hof stehen hat (= Gewinnmaximierung für den Händler). Das dürfte jeder, der eine Firma hat, vermutlich ebenso machen.
Es hängt also eher zufälligerweise von dem Händler, den du ausgewählt hast, ab, bzw. ob dieser Händler dich schnell beliefern will oder nicht.
Darum glaube ich auch, dass Mazda (Hersteller) selbst auf die Länge der Wartezeit überhaupt keinen Einfluß hat. Mazda wird überhaupt nicht bewußt wissen, wer wann welches Auto bestellt hat und wann bekommt. Da es bei quasi allen Autoherstellern nach diesem System mit Vertragshändlern läuft, dürfte es auch anderswo so aussehen.
Aus diesem Grund halte ich auch die vor ein paar Tagen geäußerte Befürchtung, dass der MX-30 ein Ladenhüter wird, den man später schlecht wieder verkaufen kann, weil die Mazda-Händler noch so viele sofort oder in Kürze vorrätig haben, für verfrüht. Das könnte auch dafür sprechen, dass die Händler mit einer großen Nachfrage rechnen. Konkret kann man das m. M. n. erst an den Zulassungszahlen für Oktober und den nachfolgenden Monaten abschätzen.
PS: Ich arbeite nicht für Mazda und bekomme auch kein Geld von denen. Ist nur meine Meinung.