Beiträge von Schuster Automobile

    Q: Wie groß ist der Unterschied zwischen der Batterietemperatur und der

    Umgebungstemperatur?


    A: Wenn das Fahrzeug längere Zeit draußen gestanden hat, ist die Batterietemperatur etwa

    gleich der Umgebungstemperatur. Ob und wie schnell die Batterietemperatur ansteigt,

    hängt von der Umgebungstemperatur, dem Ladezustand und der Fahrweise ab. Bei

    aggressiver Fahrweise und entsprechend hohen Umgebungstemperaturen und hohem

    Ladezustand kann die Batterietemperatur nach 20 Minuten Fahrt um ca. 5 °C ansteigen.

    Dagegen steigt die Batterietemperatur bei einer zurückhaltenden Fahrweise und

    niedrigen Umgebungstemperaturen nur minimal an.

    Q: Warum wird in der Betriebsanleitung darauf hingewiesen, Schnellladevorgänge
    möglichst zu vermeiden, und hat häufiges Schnellladen Auswirkungen auf die
    Garantie, die Mazda auf die Hochvoltbatterie gibt?



    A: Zum Schutz der Batterie vor Alterung und zur Verlängerung der Lebensdauer empfiehlt
    Mazda, die Hochvoltbatterie nicht ausschließlich durch DC-Schnellladen aufzuladen,
    sondern auch regelmäßig an einer AC-Wallbox zu laden. Die Garantie von 8 Jahren oder
    160.000 km (je nachdem, was zuerst eintritt), die Mazda auf die Hochvoltbatterie bzw.
    die Aufrechterhaltung von mindestens 70% der Batteriekapazität über die
    Garantielaufzeit gewährt, ist davon unberührt, d.h. die Anzahl der durchgeführten
    Schnellladevorgänge hat keinen Einfluss auf die Garantie.

    Q: Welche Ladezeiten sind für die Aufladung von 20 bis 80 % Batterieladezustand bei den
    verschiedenen Lademöglichkeiten zu erwarten?
    Ladeeinrichtung Ladezeit bei Aufladung von 20 - 80 %


    A:

    a) Schnellladestation (DC min. 50 kW oder mehr) 36 Minuten*

    b) 22 kW-Ladestation (AC 6,6 kW) 3 - 4 Stunden
    c) 22 kW-Wallbox (AC 4,6 kW) 4 - 5 Stunden**
    d) 11 kW-Wallbox (AC 3,7 kW) 5 - 6 Stunden
    e) 230 V/ 16A-Haushaltssteckdose (AC 3,0 kW) 7 - 8 Stunden***
    f) 230 V/ 10 A-Haushaltssteckdose (AC 2,3 kW) 9 - 10 Stunden

    *Die Ladezeitangabe von 36 min basiert auf einer Batterie-/ Umgebungstemperatur von
    20 °C. Die tatsächliche Ladezeit ist abhängig von den verschiedenen Bedingungen zum
    Zeitpunkt der Ladung wie z.B. Schnellladesäulentyp, Batteriezustand, Ladegewohnheiten
    sowie von der Batterie- und Umgebungstemperatur. Bei kalten Bedingungen wirken sich
    sowohl die Batterie- als auch die Umgebungstemperatur auf die erforderliche Ladezeit
    aus, was in bestimmten Situationen zu einer deutlichen Verlängerung der Ladezeit führen
    kann.


    **Die maximale AC Ladeleistung von 6,6 kW darf aufgrund bestehender Verordnungen in
    Deutschland (Schieflastbegrenzung) in Privathaushalten nicht genutzt werden.


    ***Bei Ladung mit dem fahrzeugeigenem Ladekabel, das den Strom auf 13 A begrenzt.

    Q: Welcher Rekuperationsstufe wird empfohlen, um beim Verzögern des Fahrzeugs die
    größtmögliche Energiemenge durch Rekuperation zurückzugewinnen?


    A: Entscheidend für die Energierückgewinnung durch Rekuperation ist die weitestgehende
    Vermeidung von plötzlichen Verzögerungen, da sonst je nach Fahrsituation ein Teil der
    Bewegungsenergie des Fahrzeugs durch die Bremsen in Wärme umgewandelt wird,
    anstatt durch Rekuperation in der Batterie gespeichert zu werden.
    Grundsätzlich unterscheiden sich die 5 Rekuperationsstufen (sehr gering > gering >
    normal > stark > sehr stark) nur in dem Widerstand, den der elektrische Antrieb im
    Schiebebetrieb der Fahrzeugbewegung entgegensetzt, aber nicht in der erreichbaren
    Energierückgewinnung. Allerdings dauert die Rekuperation umso länger, je schwächer
    die eingestellte Rekuperationsstufe ist.


    Deswegen macht bei kurzen Verzögerungswegen (z.B. mehrere in kurzen Abständen
    aufeinanderfolgende rote Ampeln in der Stadt) eigentlich nur die Nutzung der
    Rekuperationsstufen „Stark“ oder „Sehr stark“ Sinn, während bei längeren
    Verzögerungswegen (z.B. weit entferntes Stauende auf der Autobahn oder weit
    entfernter Bahnübergang mit geschlossener Schranke) eher die Rekuperationsstufen
    „Gering“ oder „Sehr gering“ nützlich sind (sogenanntes „Segeln“).

    Um beim Bergabfahren eine hohe Energierückgewinnung in Verbindung mit einer starken
    Motorbremswirkung zu erzielen, sollten Sie immer die Rekuperationsstufen „Stark“ oder
    „Sehr stark“ einstellen. Umgekehrt sollten Sie beim Bergauffahren zur Reduzierung des
    Widerstands, den der elektrische Antrieb im Schiebebetrieb der Fahrzeugbewegung
    entgegensetzt, immer die Rekuperationsstufen „Gering“ oder „Sehr gering“ verwenden.

    Q: Wie hoch ist die Selbstentladung der Hochvoltbatterie?


    A: Die Selbstentladung eine Lithiumbatterie der beträgt üblicherweise ca. 1-2% pro Monat. (bei ca. 20°C)

    Die Ursache dafür sind unerwünschte chemische Reaktionen, die in der Batterie ablaufen. Diese Selbstentladung ist jedoch temperaturabhängig. Je höher die Temperatur einer Batterie ist, desto mehr unerwünschte chemische Prozesse laufen ab und desto schneller entlädt sich die Batterie selbst.

    Q: Was versteht man unter der Nennkapazität der Hochvoltbatterie?


    A: Da sehr niedrige bzw. sehr hohe Ladezustände zu einer schnellen Alterung der Zellen

    und damit zu einer Verkürzung der Lebensdauer führen würden, verfügt die Batterie über

    entsprechende Pufferzonen, die den nutzbaren Bereich einschränken. Die Pufferzonen

    werden in keinem Fall als Notreserven für den Fahrzeugantrieb freigegeben.

    Als Nenn- oder auch Bruttokapazität bezeichnet man die Gesamtkapazität der Batterie

    einschließlich Pufferzonen. Sie beträgt beim MX-30 35,5 kWh.

    Nennkapazität Batterie.JPG

    Q: Wozu dient der WLTP-Fahrzyklus und wie läuft er ab?



    A: Der WLTP-Fahrzyklus (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ist die

    aktuell gültige Testvorschrift zur Ermittlung von Reichweite und Stromverbrauch von

    Elektroautos. Er erfolgt auf dem Prüfstand bei einer Umgebungstemperatur von 20 -

    23 °C und ausgeschalteter Heizung/ Klimaanlage.

    Der eigentliche Fahrzyklus besteht aus vier Teilen, die verschiedene

    Geschwindigkeitsbereiche repräsentieren: Low (städtischer Verkehr), Medium

    (außerstädtischer Verkehr), High (Schnellstraße) und Extra High (Autobahn). Jeder

    Teilzyklus beginnt und endet mit einem Stillstand. Die Höchstgeschwindigkeit während

    des Tests beträgt 131 km/h, aber es wird nur für ca. 3 min schneller als 100 km/h

    gefahren. Aufgrund der Stillstandphasen im Stadtverkehr bzw. zwischen den Teilzyklen

    beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit des gesamten Fahrzyklus nur 46,5 km/h. Der

    gesamte Zyklus dauert 30 min und dabei wird eine Strecke von ca. 23 km zurückgelegt.

    Während des gesamten WLTP-Fahrzyklus wird mithilfe einer hochpräzisen Messtechnik

    die der Batterie entnommene elektrische Energie sowie die durch Rekuperation

    zurückgewonnene Energie ermittelt und dokumentiert. Der Gesamtenergieverbrauch

    während des Tests ergibt sich dann aus der Differenz der entnommenen und der

    zurückgewonnenen Energiemenge in kWh.


    WLTP Fahrzyklus.JPG

    Q: Warum gibt es für die Motorleistung des MX-30 unterschiedliche Angaben in den
    Verkaufsunterlagen und in der Zulassungsbescheinigung Teil I/ Teil II?



    A: Grundsätzlich sind bei Elektrofahrzeugen zwei Leistungsangaben zu unterscheiden. Bei
    der Angabe von 107 kW/ 145 PS in den Verkaufsunterlagen handelt es sich um die max.
    Leistung des elektrischen Antriebssystems im MX-30, die nur bei sehr hoher Last wie z.B.
    starkem Beschleunigen oder Befahren von extremen Steigungen abgegeben wird.
    Allerdings muss laut EU-Vorschrift bei allen Elektrofahrzeugen in der
    Zulassungsbescheinigung Teil I/ Teil II die sogenannte „Höchste 30 Minuten
    Leistung“ eingetragen werden, und die beträgt beim MX-30 81 kW/ 110 PS. Bei der
    „Höchsten 30 Minuten Leistung“ (oder auch Dauerleistung) handelt es sich um die
    Leistung des elektrischen Antriebssystems, die es über einen Zeitraum von 30 min im
    Durchschnitt abgeben kann.

    Ich fange mal mit den Themen an, die hier gleich am Anfang aufgetaucht sind:


    Q: Warum gibt es für den Stromverbrauch des MX-30 unterschiedliche Angaben in den
    Verkaufsunterlagen, und wodurch kommen die unterschiedlichen Werte zustande?


    A: Der Stromverbrauch muss laut der aktuell geltenden Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-ENVKV) nach dem NEFZ-Fahrzyklus (17,3 kWh/ 100 km)
    angegeben werden. Zusätzlich kann der Fahrzeughersteller auch den Stromverbrauch
    nach dem WLTP-Zyklus (19 kWh/ 100 km) angeben. In der Broschüre und im
    Konfigurator sind beide Angaben zu finden.
    Der beim WLTP-Fahrzyklus ermittelte Stromverbrauch soll die Stromkosten, die der
    Kunde bezahlen muss, transparent machen und beinhaltet daher auch die Ladeverluste
    (diese können bis zu 20 % betragen). Der NEFZ-Zyklus ist moderater und liefert deshalb
    niedrigere Stromverbrauchswerte als der WLTP-Zyklus. Daher ist der Wert höher als die
    NEFZ-Angabe.