Erfahrungswerte Tesla Model3?

  • Hallo zusammen,

    bin mit meinem MX-30 sehr zufrieden, bis auf die Reichweite, aber dies wusste ich vorher, nur, dass dies sehr wahrscheinlich bald nicht mehr zu meinem Streckenprofil passt. Jetzt denke ich über eventuelle Alternativen nach, da nächstes Jahr mein Leasing ausläuft. Ich überlege, soll ich ihn übernehmen oder abgeben und mir z.b das neue Tesla Model3 zulegen. Qualitativ würde ich mich wahrscheinlich absolut verschlechtern, da ich durch Mazda schon ziemlich verwöhnt bin, kenne für den Preis nichts besseres. Die Sitze, das Fahrwerk, das Pedalgefühl etc. alles top. Kann zumindest jemand hier vergleichen, zum alten Model3 natürlich, da Highland ja noch niemand wahrscheinlich fährt? Ist alles ein Rückschritt, wenn man 360 Grad Kamera, BOSE Anlage, gutes Fahrwerk, Matrix-LED usw. gewohnt ist und meint, man müsste den MX-30 durch einen Tesla ersetzen?

  • Kann man sich ein einem Tesla Fan Forum eine objektive Meinung bilden?


    Unabhängig von Qualität, Preis, Komfortfeatures, etc. solltest Du unbedingt vor dem Kauf eine längere Probefahrt mit dem aktuellen Modell machen. Das radikal andere Bedienungskonzept ist nicht für jeden etwas. Es gibt keine Hebel mehr am Lenkrad. Der Blinker wird über Tasten am Lenkrad betätigt. Auch sonst wurden die Schalter auf das absolute Minimum reduziert und alles wird über den Touchscreen in der Mitte gesteuert. Nicht jeder kann oder will sich umstellen.


    Neben Tesla gibt es aber noch genügend Alternativen.

    MX-30 ++ First Edition ++ Mondsteinweiß-Metallic ++ Modern Confidence

  • Hallo in die Runde!


    Ich hatte vor dem MX30 (er war schon bestellt, aber noch nicht abholbereit) von unserem GF leihweise sein "altes" Model 3 Performance für 1 1/2 Monate.


    Zu meckern habe ich eigentlich nichts, hätte natürlich gerne einen "normalen" Tacho gehabt, aber wir hatten uns nach einer Woche eigentlich daran gewöhnt. Einsteigen ist natürlich etwas anders, aber auch damit kann ich mich abfinden.

    Man sitzt halt komplett anders, eigentlich wie in einem Sportwagen im Gegensatz zum MX30, aber als Alternative für etwas mit größerem Akku würde ich ihn auf jeden Fall auch in Betracht ziehen.

    Kofferraum ein- und ausräumen ist natürlich auch anders, da es ja auch eine ganz andere Form ist.

    Aber mir hat der auch Spaß gemacht.


    Ganz im Gegensatz zum Model Y, damit hatten wir letztens eine Probefahrt und der hat uns insgesamt gar nicht gefallen. Ja ich weiß, alles ähnlich dem Model 3, aber da war wenigstens das "Sportwagengefühl".


    Die Sym- und Antipathien zu den beiden Autos beruhen bei mir hauptsächlich auf dem Gefühl. Am besten probefahren!


    Womit ich mich beim neuen Modell nicht anfreunden kann, sind die Blinkertasten ?(

  • Ja, wir haben ein altes Model 3 LR (Ende 2019 in USA gebaut) und daneben den MX-30, insgesamt der dritte MX-30 in der Familie. Allerdings alles First Edition oder Ad'Vantage.

    In den klassischen Disziplinen ist der MX-30 meist besser. Fahrwerk und Scheinwerfer sind schon erste Klasse. Die Sitze im Model 3 finden wir beide um Welten besser als im Mazda, mit dem Mazda möchte keiner von uns lange Touren fahren (unabhängig von der Elektrik...). Man muss aber klar sagen, daß das schon Vergleichen auf sehr hohem Niveau ist. Das Model 3 liegt sachlich gesehen sogar noch einen Tacken besser auf der Straße und geht schneller durch die Kurven (muss ja auch weit über 200 Sachen noch stramm liegen können), es poltert allerdings deutlich mehr. Tesla arbeitet(e) wohl mit viel Vorspannung. Wenn die ersten Dämpfer irgendwann durch sind, werde ich ein KW-Fahrwerk zumindest erwägen.

    In praktisch allen (!) anderen Belangen ist Tesla weit bis uneinholbar voraus. Ob die Park-Distance-Control ohne Ultraschall-Sensoren in Zukunft gleichwertig oder besser wird, bleibt abzuwarten. Foolproof sind USS ja auch nicht ;)

    Die Audio-Anlage dürfte selbst im Standard-Tesla (12 Lautsprecher, 1 Verstärker) deutlich besser als die Bose-Anlage im MX-30 sein, die "große" Tesla-Anlage im LR/P (bisher 14 Lautsprecher, Subwoofer und 2 Verstärker, im Highland wohl 16 Lautsprecher und 2 Subwoofer) deklassiert Bose um Welten.

    Wir fahren mit dem Model 3 u.a. im Sommer auch ~1300km nach Kroatien, und da lernt man den Autopiloten wirklich zu schätzen. Schon wenn meine Frau 100km mit dem MX-30 zu Freunden fährt, vermisst sie jedes mal den Autopiloten von Tesla. Bei aller Kritik an dem System: es fährt da, wofür es gedacht ist (Autobahn...) wirklich wahnsinnig gut. Mit Lenkradgewicht (immer aufmerksam sein!) braucht man Lenkrad und Pedal stundenlang nicht anfassen.

    Ein großes Manko am Model 3 (als einzigem Tesla!) ist, daß es nur einen Kofferraumdeckel hat und keine Heckklappe. Ich bin mein Leben nur Fließhecks gefahren und hatte da echt Schiss. Nur deswegen zum ersten mal in meinem Leben eine AHK mit geordert. Im Alltag ist das erstaunlich selten dann ein Problem, der Kofferraum des Model 3 ist wirklich riesig, da geht viel mehr rein als in den MX-30. Aber eben nix sperriges - ich bin da schon an einem Standard-PV-Modul gescheitert... Mit umgelegter Rückenlehne gibt's über 1,8m Liegefläche, wenn man die Rückbank vorher rausnimmt (2 Riegel und 2 Stecker, in 1 Minute erledigt) ist die Ladefläche auch eben.

    Eine 360°-Kamera hat Tesla in dem Sinne nicht, stattdessen modelliert das System ja eine 3D-Welt anhand der 8 Kameras, die dann im Bildschirm gerendert wird. Wie die meisten Software-Dinge ist das aber in Europa auf dem Stand von Ende 2019, da damals das System zugunsten einer kompletten Neuentwicklung eingestellt wurde, die bislang nur in USA und Kanada zugelassen ist. Tesla ist immer ein wenig eine Wette auf die Zukunft, kein Problem wenn man das Auto für lange Zeit kauft. Wenn man es nur für ein oder zwei Jahre anschafft, kann man halt Pech haben dass bekannte Baustellen in der Zeit nicht gelöst werden.

    Was jetzt nicht unbedingt ein Problem ist, denn Mazda hat in den nun fast drei Jahren, die wir MX-30 fahren ja nun wirklich keine einzige der zahllosen Baustellen angegangen und ich erwarte auch nicht, daß die an dem Fahrzeug noch jemals irgendwas beheben werden. Als Mazda-Fan ist man die ganzen skurrilen Eigenheiten vermutlich gewohnt, uns stehen da aber regelmässig die Haare zu Berge ob der ganzen Unsinnigkeiten.

    Das Highland-Modell haben wir gestern in Düsseldorf angeschaut, die haben eins der beiden Ausstellungsfahrzeuge in Deutschland. Aber auch nur zum Schauen und Reinsetzen. Probefahren wohl erst, wenn in ein paar Wochen der erste Dampfer mit den ersten paar tausend Autos aus Shanghai eintrifft. Mir persönlich gefällt am Highland die Front etwas besser, andererseits ist sie ja auch beliebiger geworden und geht jetzt genauso gut als Mazda durch. Ansonsten gefällt mir da wenig von den Design-Änderungen. Aber das ging schon beim ersten Facelift 2020 los, schwarze Leisten statt Chrom? Urks! Die Mittelkonsole in Klavierlackoptik wurde massiv bemängelt, aber ich finde das trotzdem viel besser als das, was die danach gemacht haben. Induktionsladeschalen will auch nicht unbedingt jeder aufgezwungen haben, ich lade lieber per Kabel. Wenn das so gelöst ist wie bei meinem, daß man die Handys einfach auf die fest verbauten USB-C-Stecker schiebt erst Recht. Dass innen die Holzleiste eliminiert wurde, ist bei den billigen grauen Sitzen eine Verbesserung, aber bei den besseren weißen Sitzen leider nicht. Ambiente-Beleuchtung sehe ich ohnehin kritisch, da im Dunkeln im Cockpit eigentlich so wenig Licht wie möglich sein sollte.


    Technisch wurde wohl so einiges verbessert, vor allem das Fahrwerk und die Akustik-Dämmung. Die Sitze sind jetzt perforiert und belüftet. Grundsätzlich gut, aber die Belüftung ist echt laut, hätte ich nicht gedacht. Kenne ich aber auch nicht, weiß nicht wie das bei anderen Herstellern ist. Das neue Display hinten für die Fondpassagiere ist eher ein Gimmick denn nützlich. Die Kohle dafür hätten die besser in andere Dinge gesteckt oder das Auto billiger gemacht.


    Ansonsten... ist es eben das Model 3. Für mich so ziemlich der beste Pkw, der jemals gebaut wurde.

    Wenn das Budget die Wahl zwischen Model 3 und MX-30 her gibt, wüsste ich wirklich nicht, wie man da länger als 10 Sekunden drüber nachdenken kann ;)

    Vielleicht einfach mal beides Probefahren. Tesla ist da freigiebig, kann man über die Website buchen oder einfach zum nächsten Showroom gehen.

    Edit: wir sind letzte Woche aus dem Kroatien-Camping-Urlaub zurück, exakt 2700km. Hat von "voll" bis "voll" genau 112€ für Strom gekostet und die Fahrt dauert mit einem Model3 nicht länger als die 20 Jahre mit V6 vorher auch. Wir waren gut drauf und sind tatsächlich mit drei Pausen von weniger als 20 Minuten auf der Strecke ausgekommen.

  • Ich klinke mich mal hier ein, möchte mich aber vorher noch kurz vorstellen. Ich bin 65 Jahre alt, alleinstehend, wohne in der Nähe von Baden-Baden und bin ab morgen im hoffentlich wohlverdienten Ruhestand. Bedingt dadurch werden sich auch meine Fahrgewohnheiten signifikant ändern, bedeutet, dass ich zu 95% nur Strecken zwischen 10 und 70 Kilometer zu bewältigen habe, und die einzige Ausnahme sind vierteljährliche Fahrten zum Bodensee (235 km).


    Eigentlich die idealen Voraussetzungen, um mit der Elektromobilität zu beginnen. Ich habe nun die letzten Wochen intensiv recherchiert und bin dabei auch auf den Mazda gestoßen. Ich bin noch nie asiatische Autos gefahren, aber die Optik des MX 30 sowie der Ausstattungsumfang dieses Wagens finde ich schon sehr bemerkenswert. Aber jetzt lese ich im Beitrag von Momo03


    Zitat


    Was jetzt nicht unbedingt ein Problem ist, denn Mazda hat in den nun fast drei Jahren, die wir MX-30 fahren ja nun wirklich keine einzige der zahllosen Baustellen angegangen und ich erwarte auch nicht, dass die an dem Fahrzeug noch jemals irgendwas beheben werden. Als Mazda-Fan ist man die ganzen skurrilen Eigenheiten vermutlich gewohnt, uns stehen da aber regelmäßig die Haare zu Berge ob der ganzen Unsinnigkeiten.


    Vielleicht kann Momo03 oder auch andere mir ganz kurz schildern, welche gravierenden "Baustellen" an diesem Wagen seitens Mazda noch nicht gelöst sind. Ich meine damit nicht die Themen Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Verbrauch etc. Und da ich mir den Mazda entweder gebraucht kaufen oder leasen werde, habe ich noch eine Frage : Wer hat schon Erfahren mit dem Autohaus Komet GmbH in Stuttgart Herrenberg gemacht...?


    Über eine Antwort würde ich mich freuen und ansonsten wünsche ich allen einen guten Start in die neue Woche....!!


    Dass ich ab morgen zu Hause bleiben darf, daran muss ich mich erstmal gewöhnen, mit einem E-Auto, so der Plan, sollte das aber gelingen.... ;)


    Danke für`s Lesen und Grüße


    Michl

  • Momo ist halt Tesla gewöhnt und wird wohl auch dementsprechend Vergleiche ziehen. Ich für meinen Teil habe ausser der seltsamen Klimaregelung keine Baustelle an dem Wagen festgestellt. DC Laden ist mir Wurst, weil ich es nicht nutze. Ansonsten ist das ein sehr feines Wägelchen und auch das erste Auto überhaupt in meinem Besitz, dass ich länger als drei Jahre fahren werde. Der passt hervorragend in unser Fahrprofil und dank Garantieverlängerung auf acht Jahre mache ich mir da keine Platte.