Hallo, es folgt ein längerer Text... ?
@admins: Bitte verschieben, falls hier fehl am Platz. Fa. dankt!
Hatte den MX-30 jetzt 2x zur Probefahrt, einmal für eine Stunde letzten Herbst und vor 14 Tagen mal eine ganze Woche — und zwar ohne Heimlademöglichkeit. Hier meine Eindrücke und Erfahrungen:
Optik: Ein sehr schöner Crossover: sieht elegant, nicht klobig aus. Finde die abfallende Dachlinie gut und auch die etwas ausgefallenen Heckleuchten, besonders deren Leuchtgrafik im Dunkeln. Kann mich gerade nicht entscheiden, ob er mir in mondscheinweiß-metallic, matrixgrau-metallic oder schwarz am besten gefällt (magmarot-metallic fände ich auch top, das gibt’s nur mit dem schwarzen Dach und Dreiton-Lackierung sagt mir (!) leider nicht zu).
Größe: Innen: Im direkten Vergleich zu meinem derz. CX-5, ist der Größenunterschied zwar deutlich spürbar, aber auf den vorderen Sitzen ist mehr als genug Platz und es fühlt sich nicht annähernd eng oder im direkten Vergleich gar nicht nach “Downdgrade” an. Außen: Der MX-30 ist eine Nummer kompakter von den Abmessungen als der CX-5, das bringt aber innerstädtisch und beim Parkplatzbedarf deutliche Vorteile. Ist aber auch kein Kleinwagen und es hat durchaus Platz, um mal etwas Größeres zu transportieren, wenn man die Rückbank umlegt. Der Kofferraum packt aber auch ohne umgelegte Rückbank im Alltag genug weg.
Bedienung/Funktionalität: Eine der große Stärken des MX-30 für mich. Das Auto macht einem den Umstieg vom Verbrenner extrem leicht: Einsteigen, Fuß auf die Bremse, Start-Knopf drücken, Automatikhebel nach rechts in D und los geht’s. Die Knöpfe, Drehregler und Schalter im Auto finde ich top! Ich habe absolut nichts gegen Touch-Screens, aber bitte nur dort, wo es von der Benutzbarkeit auch tatsächlich Sinn macht und zumindest keine Verschlechterung oder Nachteile bringt. Das erfüllt der MX-30: Es ist alles da, wo es - sinnvollerweise - sein sollte und sogar die Klimafunktionen können, zur Not, “konventionell” bedient werden. Perfekt!
Fahrleistungen: Ja, das Auto geht gefühlt ausreichend gut. Nein, Elektrowumms à la Tesla & Co. ist nicht. Ist aber auch gar nicht nötig, der MX-30 beschleunigt schön linear hoch und man hat nicht ansatzweise das Gefühl, untermotorisiert zu sein. An der Ampel geht er zackig weg und auf der Landstraße macht er richtig Spaß, weil der Vortrieb ohne Verzögerung zur Verfügung steht. Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h würde ich mir wünschen, aber, klar, bei dem Akku und dem sich daraus ergebenden Einsatzprofil, macht die Begrenzung bei 140km/h Sinn. Auf der AB kann man damit - zumindest in den tempolimitierten Bereichen (also realistischerweise fast überall) - auch jederzeit locker und gut mitschwimmen.
Reichweite/Ladeleistung: Meine Test-Temperaturen lagen so zw. 4° und 8° Celsius. Bei Abholung und 100% Ladung zeigte der Computer 174km Reichweite an - bei ausgeschalteter Heizung/Klima Eco (20°) waren es zehn oder elf Kilometer mehr. Jau, langt... wenn man sich einschränkt oder eh nur Kurzstrecke fährt oder das Auto als Pendelfahrzeug oder Zweitwagen nutzt.
Meine Pendel-Strecke - das wäre das Haupteinsatz-Szenario des Wagens - ins Büro (ca. 60 Kilomenter, davon ca. 50 AB, größtenteils tempolimitiert auf 120/100 km/h) bin ich auf dem Hinweg mit 91% gestartet und mit 51% “auf Schicht” angekommen. Auf der Rückfahrt bin ich - statt über die größtenteils über die AB führende Route - eine um ca. acht Kilometer kürzere Strecke über eine Schnellstraße (80-100km/h limitiert), ein wenig durch die Stadt und einem deutlich reduzierten AB-Anteil zurückgefahren. Hier bin ich mit 100% beim Büro los und bei 80% daheim angekommen. Danach habe ich gleich den Hund ins Auto geladen, bin mit dem zum Tierarzt gefahren und war danach noch für die Herzdame einkaufen (und hab den Wagen dort an die beim Einkaufszentrum befindliche 22kW-Ladestation gehangen (wäre aber auch noch nicht nötig gewesen, Akku war bei 61%).
Großes Manko des Autos ist, m.E., aber gar nicht so sehr der kleine Akku, sondern die Ladeleistung. Da geht innerhalb 30-40 Minuten einfach zu wenig rein. Man kann das - sowie die fehlende Option für einen 3-Phasenlader - mit dem Preis des Autos rechtfertigen (in der bereits sehr guten Basis-Ausstattung oder bei der FE), aber die langsame Ladungsaufnahme und die fehlende optionale Aufrüstbarkeit in puncto Lader und Akkukapazität schränken die Einsatzmöglichkeiten des Autos leider unnötig ein. Ob das Absicht ist, weil Mazda ja gar nicht wirklich an die E-Mobilität glaubt, sondern einfach mal einen Versuchsballon gestartet hat, um CO2-Vorgaben einhalten zu können und den Anschluss an andere Marken nicht zu verlieren? Egal, aber sehr schade, weil man den Eindruck haben kann, dass man sich bei Mazda nicht wirklich getraut hat, ein konsequent gemachtes und uneingeschränkt nutzbares E-Auto anzubieten.
Bei der Ladeleistung hatte ich sogar wohl noch Glück: an einem 50kW Schnelllader hatte ich kurzfristig mal 37,2 kW (bei 72% Akkustand), das fiel aber recht schnell auf 5.1kW und dann auf 4.4kW. Bei 99% Ladestand hat das Auto 163 Kilometer Reichweite (bei eingeschalteter Heizung/Klima) angezeigt.
Ich fürchte, wenn man sich mal die aktuellen Leasing-Angebote für den MX-30 anschaut, dass Mazda hier - wahrscheinlich schon zur Einführung der MX-30 Variante mit dem REX - wird nachbessern müssen. Ansonsten wird der Wagen es schwer haben, künftig genug Käufer zu finden. Aber, wie gesagt, vielleicht will Mazda das ja auch gar nicht und vielleicht kaufen ihn doch genug Menschen, die einfach gar nicht mehr mit dem Auto machen wollen als das, was es gut kann.
Fazit: Ich persönlich würde jetzt sofort zugreifen... ABER: Selbst die zahlreichen Pro-Argumente, dass mir der Wagen außen wie innen gefällt, in fast allen Belangen top gemacht ist, zackig fährt und zu einem guten Preis zu haben ist, macht das Ladeleistung/Reichweiten-Thema für mich leider nicht wieder wett. Das ist extrem schade, aber eine realistische Reichweite im Winter von ca. 120 Kilometern auf meiner Pendel-Strecke gepaart mit der langen Ladezeit selbst mit Schnell-Ladern wiegen für mich schwer. Anforderungen, wie meine Lebensgefährtin in der Testwoche zu einem zweistündigen Kundentermin ca. 130 Kilometer über die AB hin und gleich im Anschluss wieder zurückzufahren, wäre nur mit Erfahrung/Planung und jeder Menge Zeit zusätzlich zur Fahrtzeit möglich gewesen - also, hab ich es gelassen und sie ist mit ihrem Verbrenner gefahren.
Positiv fand ich die Erfahrung, wie einfach Laden an öffentlichen Stationen funktioniert und wie viele es bereits davon gibt - selbst in der ländlichen Gegend in der ich wohne. Ich würde es sogar schaffen, ohne Heimlademöglichkeit auszukommen (wäre unbequemer als mit, wäre aber machbar).
Aber klar: Mehr E-Auto (mehr Reichweite, schnellere Ladegeschwindigkeit, E-Auto-optimierte Navigations-Software) kostet deutlich mehr und diese Autos sprechen mich nicht annähernd so an wie der MX-30 es tut. Vielleicht noch der Ioniq 5, aber das ist preislich eine ganz andere Liga. Vielleicht sollte ich den MX-30 nochmal eine Woche lang testen!
P.S. Ich will keine Werbung machen, aber ich würde schon gerne darauf hinweisen: Wer sich beim AH Schuster wg. des MX-30 umguckt, macht garantiert keinen Fehler. Allein deren Angebot, einen MX-30 eine Woche lang für einen attraktiven Preis testmieten zu können, gehört gewürdigt, weil das wirklich ein sinnvolles Angebot zu einem sehr fairen Preis ist, um das Auto in Ruhe kennenzulernen und in allen Lebenslagen auszuprobieren. Die Beratung ist absolut unaufdringlich und dabei nachweislich (s. dieses Forum) kompetenter und tatsächlich an der E-Mobilität und am Verkauf des MX-30 interessiert - anders als bei allen anderen fMHs, bei denen ich vorher war.