Ich fahre öfters beim guten Wetter 200-300km je Richtung und lade dabei an öffentlichen Ladesäulen mit AC und DC Strom, wieso sollten das KO-Kriterien sein?
Behäbige Fahrleistung habe ich auch nicht festgestellt, sorry. Natürlich muß ich dazu sagen dass ich auch keine Tesla M3 mit 5s/100kmh besitze.
Deine Annahme von Reichweitenverlust von mindestens 25% basiert auf welchen gemessenen Werten?
Meine Reichweite mit 12 Grad Aussentemperatur liegt bei 192km... Stadt und Landstrasse 50/50...
Es geht nicht darum, ob jemand individuell mit der Kapazität und den Ladeleistungen gut klar kommt, sondern wie man das allgemein für andere darstellt. Es haben sich nunmal schon viel "verkauft", weil sie annahmen, daß solche Dinge mit dem MX-30 gut gehen. Geht aber nunmal nicht "gut", sondern nur indem man viele Vorurteile der E-Mobilität bestätigt.
Es ist sehr wohl möglich, daß der MX-30 mal richtig schön mit 37kW lädt - nur tut er das eben nicht zuverlässig, doch der durchschnittlich unbedarfte Verbrenner-Umsteiger erwartet das. Wie hier ja auch von etlichen schon bemängelt wurde. Wenn dann jemand bei kalten Temperaturen, wie in den letzten Wochen, halt 200km zu seinen Verwandten fahren will und nach 120km mit Reichweitenangst an eine Ladesäule fährt und dann dort mehrere Stunden zum Laden stehen muss... nun ja. Mancher mag das für nicht so schlimm finden, aber es darf angenommen werden, daß solche Dinge durchaus zu KO-Kriterien zählen. Für dich nicht, das ist okay und bewundernswert, aber letzten Endes schüren und bestätigen wir damit nur die Stammtisch-Reden-Schwinger.
Und was die Reichweite angeht: klar man mit dem MX-30 200km und mehr fahren - nur nicht ausgerechnet da, wo "Reichweite" notwendig ist: auf der Autobahn. Da sind mehr als 150km ZUVERLÄSSIG nur im Windschatten von Lkw möglich. Ich rede bei solchen Dingen nicht über Idealbedingungen, sondern darüber, was man generell immer erwarten kann. Da sind 150km schon sehr optimistisch und unter Ausnutzung der gesamten Netto-Kapazität, was man doch besser nur ausnahmsweise tun sollte und nicht als Regelfall.
Mit "langfristig 100km Reichweite" meine ich also nicht 25% Reichweitenverlust, sondern daß man bei langjähriger Nutzungsplanung eben realistisch nicht mehr vernünftig nutzbare Reichweite einplanen sollte.
Degradation ist mittlerweile schon einigermaßen gut erforscht und es ist nicht zwingend notwendig, erst 10 Jahre zu warten, um festzustellen, wie die Batterie des MX-30 sich entwickeln wird. Ob das dann 5% sind oder 10% oder sogar 15% ist nicht wichtig, wichtig ist die Akzeptanz, daß Degradation nunmal stattfindet und die Neu-Reichweite unter Idealbedingungen eben nicht dauerhaft so bleibt. Und wenn jemand sich den MX-30 überlegt, sollte er lieber etwas vorsichtigere Annahmen machen als zu optimistische. **
Die Fahrleistungen sind aus Verbrennersicht nicht schlecht, und dem Leistungs-Gewichts-Verhältnis angemessen. Wie alle umgebauten Fronttriebler bekommt der MX-30 sein Drehmoment halt nicht auf die Straße, entsprechend sind die Fahrleistungen FÜR EIN E-AUTO eher mau. Reine E-Entwicklungen mit Heck-Antrieb zeigen ja, wie das besser geht, ohne über ein besseres Leistungs-Gewichts-Verhältnis zu verfügen. Wir waren nach den Probefahrten mit Zoe, Corsa, 208e und MX-30 allerdings auch aus Verbrennersicht enttäuscht, weil unser 25 Jahre alter 1.8l Saugbenziner ERHEBLICH vehementer aus dem Quark kam - und ausgerechnet die Beschleunigung aus dem Stand ist eigentlich DIE Stärke des E-Antriebs.
Ich finde halt, daß man bei allen Vorzügen des MX-30 diesen wirklich nicht glorifizieren darf. Vor allem nicht gegenüber Nicht-MX-30-Fahrern.
Er bietet aktuell ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber nicht etwa weil er ein gutes Auto wäre, sondern weil die Konkurrenz einfach nur ähnlich schlecht ist und dabei weniger Auto für's Geld bietet. Wenn die E-Mobilität aber in den nächsten Jahren weiter so Fahrt aufnimmt wie in 2020, dann wird dieser "wir bauen einfach einen unserer Verbrenner mal irgendwie auf Elektro um um Strafzahlungen zu vermeiden"-Strategie ganz schnell zu verdammt altem Eisen werden. Egal ob das Mazda, Toyota, PSA oder Renault ist. Wer nicht sehr schnell effiziente E-Plattformen bringt, wird rasant abgehängt werden, da bin ich absolut überzeugt. Wer hingegen vernünftige E-Technik bringen kann, diktiert den Markt. So wie VW die ID-Plattform bereits an Hersteller verkauft, die nix auf der Pfanne haben.
**Wir haben bei der Tesla-Überlegung vor einem Jahr genau deswegen keinen mit 50er Batterie genommen, obwohl die unser Fahrprofil komplett abdeckt, sondern einen 75er - WEIL wir das Auto 15, 20 Jahre oder mehr fahren wollen. Und dann dürfte die 50er Batterie eben irgendwann nicht mehr reichen. Beim MX-30 hat man da keine Wahl - die 32kWh müssen für die gesamte geplante Nutzung ausreichen.